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HALLOWEEN KILLS

Wie ich bereits in der letzten Ausgabe im Zusammenhang mit „Halloween III“ von 1982 schrieb, ist das gesamte „Halloween“-Franchise eine große Enttäuschung im Vergleich zu John Carpenters Originalfilm von 1978, der damit den unzählige Male kopierten prototypischen amerikanischen Slasher-Film schuf. Insofern war die Erwartungshaltung bei David Gordon Greens Reboot-Versuch von 2018 nicht sonderlich hoch. Green, von dem auch die fürchterliche Kiffer-Actionkomödie „Ananas Express“ stammt, lieferte mit seinem „Halloween“ solide, aber seelenlose Slasher-Kost mit einigen interessanten inhaltlichen Ansätzen bezüglich der Geschichte des entmenschlichten maskierten Killers Michael Myers. Letztendlich war das Beste daran Carpenters Musik, der seinem ungemein atmosphärischen Original-Soundtrack durch leichte Variationen tatsächlich neue Seiten abgewinnen konnte. Ein wenig Hoffnung auf einen halbwegs guten Film machte Jamie Lee Curtis, die erneut die Rolle der Laurie Strode spielte – aus dem unschuldigen Teenager war inzwischen eine rabiate grauhaarige Hippie-Oma geworden. Allerdings war sich Curtis schon nicht zu schade gewesen, 1998 beim miesen „Halloween H20“ und dem auch nicht besseren „Halloween: Resurrection“ von 2002 mitzumachen. Auch in Greens Fortsetzung ist Curtis wieder dabei, allerdings nicht mehr so präsent wie im vorherigen Film. Die Schlussszene der auf der aktuell erschienenen DVD und Blu-ray enthaltenen, eher unspektakulären Extended Cut-Fassung macht aber deutlich, dass uns nächstes Jahr in „Halloween Ends“ noch mal eine finale Auseinandersetzung zwischen Curtis und dem unkaputtbaren Myers bevorsteht. Auch bei „Halloween Kills“ bleibt Carpenters Score der bemerkenswerteste Aspekt des Films, auch wenn sich Myers darin auf beeindruckend ruppige Weise durch Haddonfield metzelt.