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HALLOWEEN III

Mit „Halloween“ drehte John Carpenter 1978 einen der großen Klassiker des modernen Horrorkinos, der weniger durch inhaltliche Tiefgründigkeit auffiel als durch seine gnadenlose Effektivität und Simplizität, die unzählige Male kopiert wurde. Seitdem entstanden sieben Fortsetzungen, zwei Remake-Versuche von Rob Zombie und 2018 dann ein weiteres Sequel, das direkt an den Originalfilm anknüpfte, gefolgt in diesem Jahr von einer weiteren Fortsetzung, an der aber das Beste die Musik von Carpenter ist, der dafür seine bekannten Themen interessant variierte. Streng genommen ist das gesamte „Halloween“-Franchise eine ziemliche Enttäuschung. Bereits Rick Rosenthals zweiter Teil von 1981 war ein ziemlicher Langeweiler, der direkt an den ersten Film anknüpfte und für den Carpenter noch einige Gore-Szenen nachdrehte, und der nach wie vor in Deutschland nicht offiziell in ungeschnittener Form erhältlich ist. Auch „Halloween III“ von Tommy Lee Wallace, für den der britische Science-Fiction-Autor Nigel Kneale („The Quatermass Experiment“) das Drehbuch schrieb, aber mit dem Endergebnis nicht zufrieden war und deshalb nicht in den Credits auftaucht, war trotz einiger Kürzungen bis 2012 indiziert und erschien erst danach das erste Mal in kompletter Form und in guter Qualität auf DVD und Blu-ray, sogar freigegeben ab 16. Die aktuelle Neuauflage liefert hinsichtlich Qualität und Bonusmaterial allerdings keinen Mehrwert. „Halloween III“ hat bis auf das Halloween-Thema nichts mit den anderen Filmen der Reihe zu tun und verzichtet auf die eigentliche Hauptfigur Michael Myers. Damit dürfte er für Fans der Reihe die größte Enttäuschung darstellen, besitzt aber als eigenständiger Film durch seine Science-Fiction- und Okkultismus-Elemente und seine Kapitalismus- und Medien-Kritik deutlich größere Qualitäten.