Produziert hat das zweite Album dieser Italiener Alexander Hacke von den Neubauten, und wenn man will, kann man dessen Einfluss auf AEDI (die Aedi waren ein indoeuropäisches Reitervolk des frühen Altertums) am mächtigen tribalistischen Drumming der Band festmachen.
Hinzu kommt mit Celeste Carboni eine Sängerin, die zwischen lieblich und Walpurgisnacht jede Tonhöhe meistert und auch aus nördlichen Breiten stammen könnte (Siouxsie meets Björk), unterlegt von einem rohen, maskulinen Rocksound, den man im weitesten Sinne als punkig durchgehen lassen kann und der auch Ende der Siebziger im Kontext von No Wave entstanden sein könnte.
AEDI bleiben dabei insgesamt immer angenehm sperrig, leisten sich schön ausufernde Instrumentalparts, ebenso wie sehr melodische, extrem poppige Momente, um letztendlich dann doch wieder mit einem geschickt platzierten Break die Richtung ihrer Songs zu ändern.
Eine faszinierende Band, bei der zarte Poesie und extremer Noise gleichberichtigt nebeneinander existieren und deren Qualitäten sicherlich auch live gut zur Geltung kommen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Thomas Kerpen