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GWENDOLINE

C’est À Moi Ça

Das Debüt „Après C’est Gobelet!“ war ein Geheimtipp in der aufmerksamen Stuttgarter Szene, die dem Plattenhändler ihres Vertrauens einfach mal zuhörte. Der hatte die Scheibe während eines Frankreichurlaubs entdeckt, um sie anschließend kistenweise zu importieren. Die Platte war eine meiner meist gehörten in den letzten drei Jahren und ist nach wie vor eine glatte 10. Für den Nachfolger, der musikalisch in dieselbe Kerbe schlägt, hat Born Bad den Zuschlag erhalten. Elektronischer Coldwave mit schönem Bass, eleganten Melodien, glasklarer Produktion, intelligenten Texten und dem exzellenten, mehrstimmigen Gesang der beiden Jungs aus Rennes. Von der Anlage her nicht unähnlich den besseren Momenten von DERNIÈRE VOLONTÉ, nur ohne diesen martialischen Militaria-Unsinn. Diese Gesangsharmonien stechen schon sehr deutlich aus dem Gros der Mitbewerber heraus, zumal das Ganze auf Französisch einfach aus einem Guss ist. Das Problem: Die größeren Hits befinden sich auf dem Debüt, während hier manches nicht sofort zündet. Hat bei den besseren Songs aber immer noch einen wahnsinnigen Pop-Appeal und würde bei umgekehrter Reihenfolge der Veröffentlichung unumwunden begeistern. Blöd, wenn man gleich zu Beginn so einen Knaller abliefert. Nach mehrmaligem Hören habe ich meine Lieblingsstücke gefunden und hadere nicht mehr, zumal wir hier auf hohem Niveau jammern.