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GUNS AKIMBO

Für die Neuseeländische Filmindustrie habe ich nicht nur wegen Peter Jackson immer etwas übrig gehabt, denn die staatliche Filmförderungsstelle New Zealand Film Commission ermöglicht es jungen Regisseuren schon seit Anfang der 80er Jahre, ihre Projekte finanziell möglichst unabhängig umsetzen. Auch das Spielfilmdebüt „Deathgasm“ des Neuseeländers Jason Lei Howdens von 2015 entstand mit Hilfe von Filmförderung. Ansonsten ist Jason Lei Howden eher im Bereich digitaler Spezialeffekte tätig, was man seiner etwas oberflächlichen Splatter-Komödie über Satanismus und Metalheads auch ansah. In seinem neuen Film „Guns Akimbo“ nimmt sich Howdens auf wenig subtile, aber unterhaltsame Weise den Untiefen des Internets an, und zeigt auch hier sein Gespür für rasante, blutige Actionszenen, mit denen er die Ästhetik von Computerspielen aufgreift. Damit liefert er quasi seine Version von Filmen wie „Crank“ und „Hardcore“, die auf beeindruckende Weise einen furiosen Tempo-Rausch und Action-Marathon im Ego-Shooter-Stil entfachten. Im Kino lief „Guns Akimbo“ eigenartigerweise nur in einer leicht gekürzten FSK 16-Fassung, auf Blu-ray und DVD erschien der Film aber ungeschnitten und liefert auch einiges an blutig-makaberen Schauwerten. Daniel Radcliffe, der ein weiteres Mal gegen sein Harry Potter-Image anzuspielen versucht, übernahm die Hauptrolle des erfolglosen Videospielentwicklers Miles, der in seiner Freizeit gerne Internet-Trolle provoziert, bis er an die Betreiber der kriminellen Underground-Internetseite Skizm gerät, die als Live-Stream real stattfindende Kämpfe auf Leben und Tod zwischen Kriminellen und Psychopathen übertragt. Diese Freaks verstehen allerdings keinen Spaß, verpflanzen Miles eine Waffe an jede Hand und machen ihn zum unfreiwilligen Teilnehmer ihrer modernen Gladiatorenkämpfe.