GRIFTEGÅRD

Solemn.Sacred.Severe.

Dass fantastische Platten nicht unbedingt von großen Bands kommen müssen, beweisen die schwedischen Doomer GRIFTEGÅRD einmal mehr, die nach der „Psalm Bok“-EP vor zwei Jahren jetzt ihren ersten Longplayer veröffentlichen.

Hierbei bewegt sich der Fünfer auf klassischen Doom-Pfaden neben CANDLEMASS oder WARNING, aber während Letztere eigentlich nur einen minimal variierten Song spielen, geben sich GRIFTEGÅRD wesentlich variabler.

Neben dem schon bekannten „Charles Taze Russell“ verfolgt Gitarrist Ola Blomkvist mit seinen Kompositionen konsequent die Erschaffung düsterer sakraler Werke, in denen er seine Kindheit als Zeuge Jehovas inhaltlich verarbeitet und im direkten Gespräch für jene bestenfalls die Worte „Sekte“ und „Gehirnwäsche“ übrig hat.

Stimmlich perfekt inszeniert werden die nachdenklichen Texte von Thomas Eriksson, der seine Stimme locker von „glasklar“ über „verzweifelt“ bis zu „sehr böse“ variieren kann und der Band somit einen Ausnahmestatus beschert, krankt es bei vielen Doom-Bands doch oft am Gesang.

„Solemn.Sacred.Severe.“ wirkt erdrückend und beklemmend und erfordert eine Auseinandersetzung mit den Zeugen Jehovas, um auch emotional erfasst werden zu können, hat aber das Zeug zu einem Klassiker.

Absolut großartig.