GREEN RIVER waren die Grunge-Band der ersten Stunde, lange bevor durch NIRVANA, SOUNDGARDEN oder PEARL JAM daraus ein kommerzieller Hype wurde, der sich aber auch schnell wieder erschöpfte. Was GREEN RIVER rückblickend so interessant macht, ist, dass man hier quasi der Geburtsstunde zweier anderer, bis heute existierender Seattle-Bands beiwohnen kann.
Denn Mark Arm und Steve Turner (der die Band nach der ersten EP „Come On Down“ bereits wieder verließ) gründeten nach dem GREEN RIVER-Ende MUDHONEY, während Stone Gossard und Jeff Ament zuerst mit MOTHER LOVE BONE weitermachten und nach dem Drogentod von Sänger Andrew Wood dann mit PEARL JAM.
Der Name bezieht sich auf den „Green River Killer“ Gary Ridgway, der Anfang der Achtziger in der Gegend von Seattle sein Unwesen trieb. Allerdings gibt es auch einen CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL-Song namens „Green River“.
In musikalischer Hinsicht zeigte sich bei GREEN RIVER deutlich, wie stark die frühen Grunge-Bands von klassischem bluesigen Heavy Rock beeinflusst waren, irgendwo zwischen STOOGES und AEROSMITH, den man mit einer ordentlichen Portion „Dreck“ versah.
Musikalisch waren und sind GREEN RIVER nach wie vor eine recht durchwachsene Angelegenheit – manches wirkt hier noch amateurhaft und rumpelig, dafür stimmt der grundsätzliche Spirit –, und dürften eher MUDHONEY-Fans als die von PEARL JAM ansprechen, zumal Mark Arm hier bereits als Sänger fungierte.
Und eines der Frühwerke von GREEN RIVER, „Swallow my pride“ von der 1985 auf Homestead erschienen EP „Come On Down“, ist eine Blaupause für den späteren MUDHONEY-Sound. „Swallow my pride“ tauchte dann auch noch mal auf dem 1988er Album „Rehab Doll“ auf, der Schwanengesang von GREEN RIVER.
„Rehab Doll“ und die EP „Dry As A Bone“ (produziert von Jack Endino) wurden nun von Sub Pop auf CD und LP wiederveröffentlicht, versehen mit Demos, Single- und Compilation-Tracks, darunter seltsamerweise aber nicht die Stücke der „Come On Down“-EP.
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