Auch das dritte Album des Los Angelinos ist wieder eine seltsame Sache: Wie der Vorgänger, ihr Epitaph-Debüt und Nachfolger der auf Grand Royal erschienenen EP, ist auch Grateful... ein lupenreines Old School-Hardcore-Album mit schweren BLACK FLAG- und MINOR THREAT-Anleihen, das diesmal aber um schraddlige End-Seventies-L.A.-Punkelemente erweitert wurde.
Den Gesamteindruck prägt, daß die Platte live im Studio eingespielt wurde und so im bewußt krachigen, unproduzierten Schrummelgewand daherkommt. Das tut gut in Zeiten, wo mangelnde Kreativität oft durch ein fettes Studiobudget ausgeglichen wird.
Doch wo beim letzten Mal ausschließlich straight durchgebrettert wurde, haben DFL diesmal ganz seltsame Anwandlungen: die Songs sind von a) bis q) durchnummeriert, und das macht Sinn, denn das 25 Minuten kurze Werk läßt sich nur am Stück durchhören, einzelne Titel sind nicht anwählbar, und auf eine GERMS-mäßig nihilistische Nummer folgt plötzlich fernöstlich anmutendes Guru-Gedudel.
Eine sehr feine Sache, weit abseits des Punk- und HC-Mainstreams, und deshalb wie der Vorgänger zum kommerziellen Untergang verurteilt auch wenn Epitaph draufsteht.
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