GRAHAM DAY & THE FOREFATHERS

Good Things

Rein technisch betrachtet haben sich die FOREFATHERS mit „Good Things“ ein Tribute-Album an sich selbst gegönnt. Graham Day, Wolf Howard und Alan Crockford, drei Urgesteine des Medway-Beat, sind die Keimzelle von-Bandlegenden wie den PRISONERS, DAGGERMEN, PRIME MOVERS, SOLARFLARES, JAMES TAYLOR QUARTET, BUFF MEDWAYS, der gemeinsame Katalog ist so umfassend wie einflussreich.

Unter dem Namen FOREFATHERS sind sie nun schon ein gutes Jahr lang live aktiv, und die erste Single (für Imperial State) ist bereits in den Läden. Das erste Album musste nun schleunigst her, die Nachfrage war immens.

Und so kam es, dass die Band in Blitzkriegmanier die Aufnahmen binnen weniger Tage abschloss. Die Backingtracks entstanden im Hinterzimmer eines Copyshops, die Gesangsspuren sang Graham Day noch am gleichen Abend zu Hause auf seinen Laptop, die fertigen Soundfiles mailte er dann an Crockford, der tags drauf noch ein paar Orgelspuren einspielte.

Kurz noch abgemischt, fertig ist das Album. Moderne Produktionsweise, herrlich altbackener Sound, klingt nach Vintage-Röhren und Halbzoll-Bandmaschine. Das Songmaterial ist ein Streifzug durchs Repertoire der Beteiligten, alte PRIME MOVERS, SOLARFLARES und PRISONERS-Songs werden neu eingespielt, und tatsächlich klingen sie bisweilen deutlich rotziger als die ohnehin schon guten Originale.

Von Altersmilde keine Spur. Mein persönlicher Favorit ist „I am the fisherman“ vom ersten Album der PRISONERS, eine supermelodische Modbeat-Nummer. Die Band fühlt sich sichtlich wohl mit den alten Nummern, spielt hochenergisch, konzentriert und auf die 64tel-Note exakt, es ist eine wahre Freude.

Ein echtes Prachtalbum ist den alten Herren da gelungen, hoffentlich dauert es nicht zu lange, bis „neuer“ Stoff nachgelegt wird.