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MR NOBODY – Auf den Spuren der Vergangenheit 1+2

Gou Tanabe

Der japanische Zeichner Gou Tanabe hat sich in den letzten Jahren vor allem durch seine Lovecraft-Adaptionen einen Namen machen können. Nun liegen hierzulande auch die ersten beiden „Mr Nobody“-Bände (von insgesamt drei) vor, bei denen Tanabe auch für die Geschichte verantwortlich war. Darin begibt sich der etwas farblos erscheinende Susumu Kawai auf eine Mission nach Russland, wo er einen Auftrag des titelgebenden Mr Nobody erfüllen soll. Dort trifft er auf weitere Personen und natürlich läuft es für den zusammengewürfelten Haufen nicht so wie geplant, schnell rollen die ersten Köpfe. Susumu versucht dabei nicht nur dem Mysterium um seinen Auftraggeber, sondern auch dem seiner eigenen Vergangenheit auf den Grund zu gehen, während sich immer neue verwirrende Wendungen ergeben. Ließ einen der erste Band noch ein wenig ratlos und mit vielen Fragen zurück, lösen sich diese im zweiten Band ein wenig auf, die Geschichte nimmt Fahrt auf und man bekommt ein Gefühl dafür, worum es eigentlich geht. Auch der Zeichenstil Tanabes wirkt manchmal ein wenig verwirrend, mehrmals erwischt man sich dabei, wie man noch mal zurückblättern muss, weil man eine Situation offenbar falsch interpretiert hat oder nicht genau hat erkennen können, was da eigentlich gerade passiert. Dabei sind die Zeichnungen von Tanabe wie gewohnt sehr detailliert, nur manchmal eben sehr dunkel gehalten. Am Ende muss der dritte und abschließende Band zeigen, ob „Mr Nobody“ als Thriller-Manga mit Horror-Anleihen zu überzeugen weiß, denn so richtig packen konnte die Geschichte bis dato nicht, und auch ein packendes Horror- oder Thriller-Gefühl hat sich noch nicht eingestellt.