In 24:33 ist alles vorbei - länger dauert diese CD nicht, die, als sie 1994 als LP auf Greg Lowerys Label Rip Off Records erschien, für unzählige Leute in den USA, Europa und Japan, neue Maßstäbe setzte: Punkrock muss direkt, schmutzig, billig, simpel, gemein, noisy und eingängig sein, und das damals doch weniger gegeben war als heute, waren die RIP OFFS in jeder Hinsicht der Schmutzfleck auf der sauberen Weste des Punkrocks, der so bequem und seiner selbst sicher geworden war.
Die Folge dieses Albums und der im voraus gegangen Singles: Massen von Bands allenthalben, die sich daran machten, das, was manche als "budget rock" bezeichneten, aufzugreifen und nach dem baldigen Ende der RIP OFFS in deren Geiste fortzuführen.
Klar, viele dieser Versuche sind gescheitert, aber das Ergebnis kann sich doch sehen lassen: Bands trauten und trauen sich wieder, einfach drauflos Musik zu machen und sich einen Scheiss um tolle Produktion, tolle Instrumente und tolles Layout zu kümmern.
Alles weitere in Sachen RIP OFFS gibt's hier im Booklet nachzulesen, sowohl die Version von Greg Lowery wie auch die seiner Mitstreiter (und selten dürfte dieser Ausdruck passender gewesen sein), aber auch der Artikel von Stefan Moutty in einer alten Ox-Ausgabe sowie das Interview mit Greg neulich im Ox bringen Licht in den RIP OFFS-Mythos, der jetzt, da diese Wiederveröffentlichung im CD-Format erschienen ist, womöglich neue Nahrung zugeführt bekommt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Joachim Hiller