GOODBYE JOHNNYS

Disaster Control

„Züri brännt“ zwar nicht, doch gibt es zumindest noch Leute, die das Kokeln nicht sein lassen können: die GOODBYE JOHNNYS stehen mit ihrem Basement-Punk in einer Traditionslinie mit Swisspunk-Truppen wie TNT, NASAL BOYS oder SPERMA, klingen aber eher nach ’77-UK- und Frühachtziger-US-Punk, also einem Sound, dem sich auch andere eid- und zeitgenössische Bands wie ESCALATOR HATERS, NASTY RUMOURS oder TIGHT FINKS verschrieben haben beziehungsweise hatten.

„Disaster Control“ klingt nach DEAD BOYS und nach USERS, nach GENERATION X und JACK & THE RIPPERS, und auch wenn es sich gelegentlich einiger Surf-Anleihen bedient, folgt es recht strikt der „1-2-3-4“-Maxime der RAMONES.

Angenehm fallen dabei die melancholischen Momente auf, die die Vermutung nahelegen, dass sich GOODBYE JOHNNYS beim Songwriting Sonny Vincents den ein oder anderen Kniff abgeguckt haben. Auf diese Weise macht das Debütalbum der GOODBYE JOHNNYS eine rundum gute Figur und transportiert dank des schottischen Sängers den Kolorit des Insel-Punks auch ohne Patzer im Akzent.

Nur mit dem Gesang kann ich mich auf Dauer nicht anfreunden; da sollte mehr drin sein als das Spektrum einer einzigen Oktave.