JON LANGFORD

Gold Brick CD

Jon Langford ist dem einen oder anderen sicher noch als Frontmann der MEKONS bekannt, bewegt sich aber ebenfalls auf Solo-Pfaden und spielt dabei unter anderem zusammen mit Bands/Leuten wie den WACO BROTHERS oder Richard Buckner Rootsrock der subtileren Sorte ein.

Nach seinem letzten Album "All The Fame Of Lofty Deeds" auf Chicagos Bloodshot Records Label, wo er selbst ja auch beheimatet ist, erscheint "Gold Brick" auf Roir, das man ja eher als Hort längst vergessener Schätze der 70er und 80er Jahre kennt.

Wie auch schon auf der letzten hervorragenden WACO BROTHERS-Platte "Freedom & Weep" gibt es auch auf "Gold Brick" hymnischen Countryrock mit starken Popbezügen englischer Prägung, was seine Melodiösität und Instrumentierung betrifft.

Langfords Kunst besteht darin, seiner Musik und seinen Texten einen spürbar persönlichen Touch zu geben, und vor allem eine kritische Note unter all diesen hübschen Harmonien. Langford ist in dieser Hinsicht nicht weit von Biafra oder Justin Sullivan entfernt, verpackt seine Botschaften aber in weniger aggressive Songs.

Darunter auch eine bombastische Version von PROCOL HARUMs "A salty dog", wo sich Langford am weitesten von der Countryrock-Basis der Platte wegbewegt. Tolle Songs und ein Mensch, der noch wirklich was zu sagen hat, was ja bei Langford nicht anders zu erwarten war, machen "Gold Brick" zu einer Platte, die man mit Kategorisierungen wie Alternative Country fast schon etwas beleidigt, denn es handelt sich um das Werk eines ungewöhnlichen Songwriters, dessen folkiger Pop zwar nicht frei von musikalischen Zitaten ist, dabei aber immer eigenständig bleibt.

(09/10)