In den vergangenen Jahren hat Götz Widmann eine ganze Reihe Alben veröffentlicht, auf denen die früher bei JOINT VENTURE so dominanten Leitmotive Saufen und Kiffen (und mitunter sexistisch sein) etwas in den Hintergrund getreten sind.
Dazu kommt seine Ankündigung, bei einigen seiner Konzerten Lieder wie „Eduard“, „Hankie“ oder „Holland“ nicht mehr zu spielen und sich auf die nachdenklichen Stücke aus seinem bzw. JOINT VENTUREs Repertoire zu konzentrieren.
Insgesamt 32 dieser vor ein paar Monaten im Kölner Bauturm live eingespielten Lieder finden sich nun auf diesem Doppelalbum. Man mag einwenden, dass es die meisten dieser Lieder ja schon auf anderen Alben gibt und einige erst 2009 auf dem an gleicher Stelle live aufgenommenen „Hingabe“ erschienen sind, aber hier geht es um etwas anderes, um viel mehr: „Balladen“ ist die Sammlung der Lieder, die Götz Widmann in den vergangen gut 20 Jahren ans Herz gewachsen sind; es ist eine Hommage sowohl an die epischen Meisterwerke „Henri Zimmermann“ und „Eine göttliche Komödie“ als auch an kleine Raritäten wie „Süffelmann“, in Verbindung mit offenherzigen Liebesliedern wie „Wolke 7“; es ist eine Tour de Force durch die Gefühlswelten: mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt, in seinen melancholischsten Momenten an den großen Leonard Cohen erinnernd.
Und es ist, nicht zuletzt, ein großes Danke an Kleinti Simon und an das Leben, das weitergeht.
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