Wo beispielsweise Warner Records bei der „Original Album Series“-Katalogverwertung eine No-Budget-Politik fahren, gibt es bei Earache für ebenso wenig Geld die Originalaufmachungen; allerdings ebenfalls ohne Bonustracks, Linernotes oder Ähnliches und in diesem Fall mit einer etwas eigenartigen Plattenauswahl.
Da aber alle anderen GODFLESH-Alben und ein Teil der EPs von Earache bereits neu aufgelegt wurden, bekommt man hier eben die Anfänge, die mittleren Jahre und die Zeit kurz vorm Ende der Band.
Los ging es mit GODFLESH 1988 als Quasi-Nachfolger von FALL OF BECAUSE und der EP „Godflesh“, auf der Sänger und Gitarrist Justin Broadrick und Bassist G.C. Green die Charakteristika des Industrial mit Doom- und Grindcore-Stilmitteln aufgriffen, und ohne Blastbeats, aber mit Drumcomputer wie ein von Maschinen angetriebener Weltuntergang klangen – kalt, hart und unerbittlich brutal.
Ein Genreklassiker und persönlicher Favorit für die berühmte Liste der Inselplatten. Das vierte Album „Selfless“ von 1994 nannte Broadrick später mal GODFLESHs „Rock’n’Roll-Album“ und in der Tat ist es wohl die wärmste, melodischste, verträglichste und damit zugänglichste Platte des Duos, bei der die Elektro-Elemente, die noch die beiden Vorgänger prägten, wieder reduziert wurden.
Die waren 1999 beim sechsten Album „Us And Them“ aber in Form von Breakbeat- und Drum-and-Bass-Elementen wieder da. Für sich genommen keine schlechte Platte, im GODFLESH-Kontext aber etwas orientierungslos.
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