Klingen ganz und gar nicht nach einer Band aus Finnland, diese Jungs aus der kleinen Hafenstadt Hamina, unweit der russischen Grenze. Schon ihr drittes Studioalbum „Death Defying Tricks“ hatte vor zwei Jahren internationalen Charakter.
Sonnige Rock-Songs wie aus Portland oder Seattle. Entspanntes Hören zwischen Indierock und Garage. In allen Songs schwingt aber auch immer eine gewisse finnische Melancholie mit, mit den langen, dunklen Wintermonaten quasi in die Wiege gelegt, bekämpft mit viel Wodka und Sauna.
„Go“ schildert die intensive Gefühlswelt der fünf bärtigen und tätowierten Finnen, wenn der Sommer geht und der Herbst kommt. Veröffentlicht, wenn der Winter geht und das Frühjahr kommt. Deshalb sind die Texte vielleicht bedrückender, als es die Musik vermuten lässt.
Die Songs heißen „Anxiety“, „Gone“ oder „Closing time“. Produziert von der Band selbst, gemischt von Lauri Eloranta, dem Frontmann der DAMN SEAGULLS. Zu Hause in Hamina haben VARVARA das Kollektiv Haminian Sounds ins Leben gerufen, um die Musik von lokalen Acts zu veröffentlichen und das Nachtleben in der Kleinstadt anzukurbeln.
Wenn dir in der Provinz niemand hilft, musst du dir einfach selbst helfen. Altes D.I.Y.-Prinzip. Es gibt also nicht nur Popscheiß wie SUNRISE AVENUE oder THE RASMUS in Finnland. Es gibt noch Hoffnung.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #128 Oktober/November 2016 und Wolfram Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Wolfram Hanke