Noch so eine Band, die nur vier Arme und vier Beine braucht, um ihren Krach abzufeiern. Und das machen die beiden Musiker alles andere als schlecht. Noisig, punkig, aber auch voller Sixties- und Soul-Querverweise. Schroffer als THE BLACK KEYS, nicht ganz so straight wie ROYAL BLOOD, weniger hitverdächtig als DEATH FROM ABOVE 1979. Hinter ’68 stecken Josh Scogin und Nikko Yamada aus Atlanta, Georgia. Scogin war vorher jahrelang bei den Bands NORMA JEAN und THE CHARIOT aktiv, die der christlichen Metal- beziehungsweise Mathcore-Szene zugeordnet werden. Als er NORMA JEAN verließ, gab er als Grund an, er habe Zeichen „von oben“ erhalten, dass es Zeit für etwas Neues wäre. Na ja. Wollen wir hoffen, dass sein aktuelles Krachduo nicht ganz so fromm konzipiert ist. In den Texten ist von Lobpreisung des Herren und Anweisungen für die Schäfchen nicht viel zu lesen. Die ersten Jahre saß noch Michael McCellan am Schlagzeug, seit dem letzten Album „Two Parts Viper“ eben Nikko Yamada. Produziert hat das dritte Album von ’68 Nick Raskulinecz (FOO FIGHTERS, RISE AGAINST, DEFTONES) in seinem Rock Falcon Studio in Nashville, Tennessee. Vom Metalcore seiner früheren Bands ist nicht viel übrig geblieben. Der Sound ist auf das Nötigste reduziert. Laut und dreckig. Wie ein Goldgräber, der nach einem erfolgreichen Tag in der Mine in seiner Lieblingsbar aufschlägt.
© by Fuze - Ausgabe #89 August/September 2021 und Christian Biehl
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