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GIRL FRIDAY

Androgynous Mary

Meine Jugend liegt zwar schon ein gutes Stück zurück, sollte ich mein damaliges Lebensgefühl irgendwie ausdrücken müssen, käme „Androgynous Mary“ schon ziemlich nah ran. Ein süßlicher Beigeschmack, der sich durch eine pelzige Bitternis zieht, permanent auf der Suche nach dem nächsten Kick, dazu Selbstzweifel und eine ständig unterschwellig brodelnde Wut. Hier auf den Punkt gebracht – wenn man das Taumeln in dieser Zwischenwelt denn so nennen mag – von drei Frauen aus L.A. an Gitarre, Bass, Schlagzeug. Schmissig eingängiges Garagenplingern mit leicht dämonischer Note, die alltäglichen Zweifel des Älterwerdens in Musik gefasst. „I just wanna feel like an earthquake / Everything’s boring for fuck’s sake“. Langweilig jedenfalls ist diese Platte definitiv nicht.