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GILLA BAND

Most Normal

„Holding Hands With Jamie“, das Debütalbum der aus Dublin, Irland stammenden Band, kam 2015. Erst vier Jahre später folgte „The Talkies“, und dann ... kam die Pandemie und ein Namenswechsel (exit GIRL BAND, enter GILLA BAND – es gab verschiedentlich Kritik daran, dass eine Männerband sich mit so einem Namen schmückt) und nun ist „Most Normal“ raus, ein durchaus (auch wieder) forderndes Album. GILLA BAND sind eine enorm noisige Band, hier werden immer wieder Klangtexturen übereinander geschichtet, Distortions und Industrial-Sounds und sägende Gitarre und blecherne Percussion und wüstes Geschrei statt Gesang ballern einem etwa in „Binliner fashion“ in fast schon enervierend brutaler Manier um die Ohren, so dass man sich fragt, welcher Teufel die Band hier geritten hat. Popmusik geht anders, „Hören mit Schmerzen“ ist eher das Motto. ALIEN SEX FIEND, SLEAFORD MODS, EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN und THE FALL werden mit reichlich Scherben und Schrott in den Betonmischer gekloppt und dann ... Power! Sänger Dara liefert ansonsten eher Sprechgesang, wirkt bisweilen wie ein fanatischer Prediger, hinter dem sich, etwa im 6:44 laufenden „The weirds“, die Musik auftürmt, um dann plötzlich in fast schon Stille zu verebben. Fordernd und anstrengend ist das, die Entspannung kommt hier nicht durch liebliche Klänge, sondern eher durch ein kathartisches Element. Der Rhythmus? Bisweilen ein seltsam asynchrones Pluckern, aus dem Takt geratene Tanzmusik – sagte hier jemand DEVO? „Most Normal“ – was für ein schöner Titel für so eine Platte, die so scheps daherkommt wie jemand, der gerade aus dem Spiegelkabinett torkelt.