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GHOST WOMAN

„s/t“

Evan Uschenko hatte zugegebenermaßen ein wenig Pech; zunächst zerstörte ein Brand im Proberaum einen Großteil seines Equipments, was übrig blieb, verschwand wenig später aus seinem aufgebrochenen Van. Aber es waren ja nur materielle Werte, seine guten Ideen konnte ihm niemand nehmen. Auf dem Debütalbum seiner Band GHOST WOMAN sind davon eine Menge vertont worden, dass Evan zuvor mit Jacco Gardner, MILE HIGH CLUB und KING GIZZARD ATLW tourte, hat jedoch hörbare Spuren hinterlassen. Westcoast-Psych wie aus dem berüchtigten Laurel Canyon, BYRDS-Gitarren, getragene Keyboard-Schübe, E-Piano und eine unglaubliche Tiefenentspannung sind die Rahmenpunkte, die das zehn Songs umfassende Album definieren. Uschenko gibt offen zu, dass ein gewisser Anteil des Materials unter dem Einfluss von Magic Mushrooms entstanden ist; dafür allerdings klingt das Album doch ziemlich geerdet und in sich geschlossen. Standout-Track ist das janglige „Behind your eyes“, bei dem besonders die geschickt gesetzten Vokal-Passagen der Nummer ihren speziellen Zauber verpassen. Mit dem verschlafenen „Comes on“ kommt das Album nach einer guten halben Stunde zu einem versöhnlichen Ende, nach einer etwas unspektakulären, manchmal vorhersehbaren Reise ohne allzu große Sensationen.