1991 war unser liebster Scumrocker GG Allin noch "alive and bleeding", und statt der MURDER JUNKIES waren die Geistesverwandten ANTISEEN (man erinnert sich gerne an Jeff Claytons blutige Cut-Action, von wegen Glasscherbe versus Stirn) seine Backing-Band.
Musikalisch hatten die immer mehr drauf als die MURDER JUNKIES, und auch wenn musikalische Subtilität und solides Handwerk bei GG Allin sicher nicht das wirkliche Kriterium waren, so sind die elf Albumtracks von 1991 sicher mit die besten Aufnahmen, die von GG existieren, ein Dokument des Nihilismus: "Murder for the mission", "I love nothing", "99 stab wounds", "War in my head", "Sister sodomy", "Violence now", "Rape, torture, terminate & fuck", "Kill the police", "I hate people", "My prison walls" und "Violence now" sprechen eben doch eine leicht andere Sprache als alberne Emokapellen.
Muss man nicht im Detail gut finden, phänomenologisch ist es jedoch höchst interessant. Ergänzt werden die durchweg nach ANTISEEN klingenden (remasterten) Nummern des Albums durch fünf Bonustracks, von der "Violence Now"-Single und der GG ALLIN & THE CAROLINA SHITKICKERS-7", die 1993 GGs letzte Aufnahmesession darstellte.
Kommt mit Booklet ohne Linernotes, aber dafür umso mehr Fotos aus dem ANTISEEN-GG-Archiv. Blutig ... Wem die Original-CD auf Baloney Shrapnel fehlt, der sollte zugreifen. (41:36) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Joachim Hiller