Nach Thurston Moores eigener Platte eine weitere ansprechende Veröffentlichung seines Ecstatic Peace-Labels, hinter dessen etwas kryptischem Bandnamen sich das Duo Matt Valentine und Erika Elder aus Brattleboro, Vermont mit ihrem zweiten Album verbirgt.
THE GOLDEN ROAD ist deren "Begleitband", wo sich auch ein gewisser J Mascis finden lässt, der bei vier Stücken Schlagzeug spielt. Wenn man zwischen "Gettin' Gone" und Mascis' eigener Band DINOSAUR JR eine Verbindung herstellen will beziehungsweise die Schnittmenge sucht, dann funktioniert das wohl am besten über Neil Young, denn als Blaupause diente hier quasi dessen Klassiker "Zuma", wo der Meister noch auf unnachahmliche Art die Gitarre krachen ließ.
Und so gibt es auf "Gettin' Gone" die mit Abstand kaputtesten und unendlichsten Gitarrensoli zu hören, die mir in letzter Zeit untergekommen sind - also neben DINOSAUR JR -, was schon fast was von PUSSY GALORE hat, ohne aber deren Destruktionsgrad zu erreichen.
Gleichzeitig tendieren Valentine und Elder auch zu ruhig folkloristischen Momenten, aber die gibt es bei Young ja in ähnlicher Form. Eine durch und durch kraftvolle, erdige Platte und die schönste wie eigenständigste Young-Verbeugung, die ich seit "Prairie School Freakout" gehört habe, dem großartigen knochentrockenen Debüt von ELEVENTH DREAM DAY, das eine ähnliche Zeitlosigkeit besitzt wie "Gettin' Gone", auch wenn Valentine und Elder ein gewisses Hippietum nicht verhehlen können und streckenweise schon einen verdammt freakigen Sound produzieren.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Thomas Kerpen