GERONIMO

„Geronimo – Eine amerikanische Legende“ ist ein Spätwerk des auf hartes Männer-Kino geeichten Regisseurs, Produzenten und Drehbuchautors Walter Hill, entstanden drei Jahre nach seiner missglückten „Nur 48 Stunden“-Fortsetzung „Und wieder 48 Stunden“.

Hierzulande wurde „Geronimo“ gleich auf Video vermarktet und lief niemals im Kino, eine DVD folgte 2001. Jetzt erlebt Hills Indianerwestern bei Explosive seine Blu-ray-Premiere in guter Qualität, auch wenn das Bild insgesamt etwas dunkel wirkt.

Interessanterweise entstand „Geronimo“ im selben Jahr wie „Schindlers Liste“, in dem es ebenfalls um einen Völkermord geht. Denn Hill beschäftigt sich thematisch mit der der Deportation und Vertreibung der Indianer in Nordamerika Mitte des 19.

Jahrhunderts, die auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen führten. Hinzu kam die totale Ausrottung der Büffelherden. Und so wurde bis 1901 die ursprüngliche indianische Bevölkerung Nordamerikas auf rund ein Drittel dezimiert.

Bereits 1877 lebten eigentlich fast alle Indianer in Reservaten, doch einige Apachen widersetzten sich dieser Zwangsumsiedlung noch bis zur Mitte der 1880er-Jahre. Dazu gehörte auch der Apachen-Häuptling Geronimo, der weiterhin gegen Truppen der USA und Neu Mexikos kämpfte, als Protest gegen die unrechtmäßige Besetzung seines Landes.

Bereits in Robert Aldrichs „Massai“ von 1954 war der Widerstand der Apachen ein Thema gewesen. Hills mit Gene Hackman, Robert Duvall und Matt Damon prominent besetzter Film (das Drehbuch schrieb John Milius) bemüht sich um eine akkuratere historische Aufarbeitung der damaligen Ereignisse, vergisst aber auch nicht seinen Unterhaltungsanspruch und wartet mit jeder Menge brutaler Actionsszenen auf.

Wie bei vielen anderen Hill-Werken stammt auch hier wieder der exzellente Soundtrack von Ry Cooder.