Ja, er klugscheißt, das gibt Jonas Engelmann selbstironisch schon im Vorwort dieses Buches zu. Kostprobe? „Es ist (...) nicht das Anliegen dieses Buches, eine allgemeine Theorie der Medienreflexion des Comics zu formulieren, vielmehr sollen am Material selbst Strategien herausgearbeitet werden, wie Comics ihre Ästhetik selbstreflexiv nutzen können.“ Ist halt eine Doktorarbeit.
Wer damit umgehen kann, kennt sich nach der Lektüre bestens mit der Auflösung der Panelzwischenräume in der Imagination des Lesers und der Bedeutung der strukturellen Wiederholung im Comic aus.
Neben theoretischen Grundlagen (wissenschaftliche und gesellschaftliche Rezeption und Geschichte des Comics, Definition des Mediums) bieten Engelmanns Untersuchungen ausgewählter Independent-Comics Einblicke in die Themenfelder Rassismus („Bittercomix“), Krankheit („Black Hole“, „Die heilige Krankheit“) und Religion („Persepolis“, „Klezmer“).
Wolfgang Buechs Illustrationen machen „Gerahmter Diskurs“ auch optisch zu einer feinen Sache.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #110 Oktober/November 2013 und Anke Kalau