Foto

GEFÄHRLICHE BRANDUNG – POINT BREAK

Überflüssige Remakes, die versuchen, sich an den Zeitgeist anzubiedern, um ein jüngeres Publikum zu erreichen, gibt es bekanntlich jede Menge, was sich bis zu einem bestimmten Grad noch tolerieren lässt. Aber dann gibt es auch die völlig verunglückten Versuche dieser Art, die einen sprachlos zurücklassen. So ein Fall war Ericson Cores 2015 entstandenes Remake von Kathryn Bigelows Actionfilm „Gefährliche Brandung“ („Point Break“), das mit seinen farblosen Hauptdarstellern mehr wie ein Remake von Willy Bogners Sportfilm „Feuer und Eis“ wirkte und eine spektakuläre Extremsport-Szene an die nächste reihte, bis man sich vorkam wie in einem Werbespot für Energy-Drinks. Der pseudophilosophische Unsinn von Drehbuchautor Kurt Wimmer machte es auch nicht besser. Kathryn Bigelow hatte zuvor mit „Near Dark“ (1987) und „Blue Steel“ (1990) bewiesen, dass sie originelle und auch ziemlich ruppige Genre-Filme drehen konnte, als eine der wenigen Regisseurinnen in diesem Bereich, und führte dies mit „Gefährliche Brandung“ erfolgreich weiter. „Gefährliche Brandung“ wurde jetzt remastered in 4K auf Blu-ray neu aufgelegt, aber für Besitzer der vorherigen, offenbar vergriffenen Blu-ray-Veröffentlichung ist ein Update nicht zwingend nötig, zumal auch das Bonusmaterial identisch ist. Der Film selbst ist mit seiner Mischung aus Macho-Mystizismus, Adrenalinrausch und verquerer (Surfer-)Lebensphilosophie immer noch extrem sehenswert, zumal hier Patrick Swayze nach dem fürchterlichen „Ghost – Nachricht von Sam“ beweisen konnte, dass er schauspielerisch wirklich was drauf hat und auch ambivalente Bad Guys verkörpern kann. Swayze spielt den geheimnisvollen Surfer Bodhi, der sich seinen ungebundenen Lebensstil mit Banküberfällen finanziert und dem der junge FBI-Agent Johnny Utah (Keanu Reeves) auf der Spur ist.