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GEDANKEN EINES KLIMATOTEN – Bilder vom Küchentisch

Frank „Linse“ Bialinski

Ich mag keine Gedichtbände. Leider fühlen sich seit Jahrzehnten Punks dazu berufen, banale Reime in die Welt zu publizieren, die nur eines sind: nicht gut. Nur ein paar wenige Ausnahmen gibt es, und Linse ist eine davon. Als Ruhrpottmensch kennt man ihn von seinen Bands FLUCHTVERSUCH und BAD NEWS, er kämpfte sich, wie er selbst schreibt, durch Abhängigkeiten und Depressionen. Und das Schreiben scheint ihm auf dem Weg zu einem besseren Leben geholfen zu haben, wie auch das Malen. In seinem farbig gedruckten Gedichtband im (Zufall?) Format eines 7“-Covers stehen seine Bilder/Zeichnungen und Texte/Gedichte Seite an Seite – und ich lese sie gerne. Weil sie nicht banal sind, eher lapidar. Es sind Gedichte, denen man die Zweifel und Verzweiflung anhört, aber da ist auch Hoffnung ... und Liebe (Wem wohl die Beine auf dem Cover gehören ...?). Manche sind fast Kurzgeschichten, andere (auch mal auf Englisch) wirken wie Songtexte. Und man merkt, dass zwei Zeilen reichen können, um etwas zu sagen. Frank/Linse kommt auf den Punkt, und das ist das Geheimnis guter Texte.