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HOWE GELB

Gathered

Howe Gelb ist ein außergewöhnlicher Künstler, der seit Mitte der Achtziger ein wichtiger Impulsgeber für den Americana- und Alternative Country war, vor allem mit seiner Band GIANT SAND, später dann auch durch seine Soloplatten.

Das heißt nicht, dass bei ihm alles gleichermaßen aufregend ausfällt, und so war sein „Future Standards“-Album von 2016 nicht so der Hit, aber auch seine 2018er Neueinspielung des GIANT SAND-Debütalbums „Valley Of Rain“ von 1985 entpuppte sich als eher überflüssig.

Sein aktuelles Werk erscheint erneut bei Fire und zeigt Gelb von seiner folkigen, in sich ruhenden Seite, so richtig bändigen lässt sich der Exzentriker in ihm aber nicht. Auf „Gathered“ gibt es 15 spartanisch, aber durchaus abwechslungsreich instrumentierte Stücke, fünf davon mit zusätzlichen Gastsänger*innen, bei denen Gelb den Bogen spannt von Jazz über Folk zu Country, was schon immer sein Songwriting ausgemacht hat.

Trotz der Reduziertheit der Kompositionen gelang Gelb, der in einer Schnittmenge aus Sinatra und Captain Beefheart den Crooner gibt, hier aber mal wieder ein sehr atmosphärisches Album, wie im Titel angedeutet eine eher unzusammenhängende balladeske Songsammlung, die aber dennoch gut als homogenes Werk funktioniert.