Gabriele Gasparotti komponiert mit Hilfe von diversen (Semi)Modular-Synthesizern Stücke, die die Idee der elektronischen Avantgarde detailreich nachspüren. Auf „Istantanee Vol. 1“ herrscht eine angenehme Ruhe vor, die sich durch die repetitiven Muster seiner Musik offenbart. Als erste Koordinate seines Referenzsystems, aus dem heraus Gasparotti seine Inspiration schöpft, dient Alessandro Cortini, dessen Werk man gar nicht ausreichend genug loben kann. Zwei Jahre nach der Kollaboration mit Bogazzi, aus der das Album „Extrema Ratio“ hervorgegangen ist, deutet Gasparotti erneut an, dass der Rückgriff auf altes Synthesizer-Equipment immer wieder neue Formen experimenteller Musik entstehen lässt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #150 Juni/Juli 2020 und Henrik Beeke