JENNIFER BLOOD BAND 1

Garth Ennis, Adriano Batista, Marcos Marz, Kewber Baal

Bei der Erwähnung von Comicautor Garth Ennis bekommen viele Fans des Mediums sicher leuchtende Augen, besitzt der Ire doch seit seiner Arbeit für DC in den Neunzigern einen ganz ausgezeichneten Ruf. Berühmt-berüchtigt dürfte er wegen seines ausgeprägten schwarzen Humors sein, den er kürzlich erst wieder bei „Die Chroniken von Wormwood“ unter Beweis stellen konnte, neben seinem Faible für exzessive Gewalt und andere vielfältige Grenzüberschreitungen – ein Liebling der Jugendschützer, wie man annehmen möchte.

Insofern überrascht einen auch die Prämisse von „Jennifer Blood“ nicht sonderlich, in der es um die Doppelexistenz der titelgebenden Dame geht, die tagsüber treu sorgende Mutter und Ehefrau ist und in der Nacht zur gnadenlosen Killerin wird.

Natürlich handelt es sich hier um einen gezielten Rachefeldzug und nicht nur ungehemmte Tötungslust, sonst würde die Identifikation mit der Titelheldin auch nicht funktionieren. Möglicherweise nicht die originellste Story im bisherigen Schaffen von Ennis (auch zeichnerisch ist man nur mäßig begeistert), aber sein makabrer Humor funktioniert hier wieder bestens.