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RIP 1-4 – Derrick / Maurice / Ahmed / Albert

Gaet’s, Julien Monier

Es gibt auf dieser Welt Jobs, die will wirklich kaum jemand machen. Zum Beispiel Häuser und Wohnungen von Verstorbenen leer räumen, die (wenn man Glück hat) gerade eben erst verstorben, oder (wenn man Pech hat) schon vor Jahren das Zeitliche gesegnet haben und entsprechend unschön anzusehen sind. Dies ist dann auch die Prämisse von „RIP“: Man begleitet ein Team dieser Menschen, die sich durch verschiedene Schicksalsschläge in der eher unglücklichen Position befinden, eben diesen Job machen zu müssen. Manche freiwilliger als die anderen. Leider scheint der Tod ansteckend zu sein, und so wird jeder „RIP“-Band einem anderen Charakter aus dem Dunstkreis dieser modernen Grabräuber gewidmet, und man schaut zu, wie es soweit kommen konnte. Der Kniff an der Sache ist, dass wir immer und immer wieder den mehr oder weniger gleichen Zeitrahmen erleben, in dem sich die Geschehnisse entfalten, und mit jedem Band kommt eine neue Wahrheit und Perspektive zum Vorschein. Dabei hat man aber nie das Gefühl, schon genau zu wissen, was als Nächstes passieren wird, da sich die Geschehnisse je nach Perspektive anders darstellen. Die bisherigen vier Bände – insgesamt ist die Serie auf sechs Teile angelegt, Nummer fünf, „Fanette“, erscheint im Dezember – knüpfen so an die losen Handlungsstränge an, die zuvor liegengeblieben sind, und nach und nach ergibt sich aus dem Puzzle ein großes Ganzes. Dabei macht es Spaß, den einzelnen Menschen und ihren Schicksalen zu folgen, die mehr als einmal Abgründe offenbaren und mal Opfer, mal Täter sind. Absolut empfehlenswert. Man darf gespannt sein, wie sich in den letzten beiden „RIP“-Bänden der Schleier über den Ereignissen lüften wird.