Nach sechs EPs fürs eigene Label haben die „Fuzztopianer“ aus dem holländischen Dorf Kerkdom erstmals einen Longplayer im Angebot. Das Duo (auf der Bühne als Trio unterwegs) ist darauf erstmals in „Live“-Situation auf Platte zu hören. Die eigentliche Überraschung dabei ist, dass das natürlich genau so klingt wie jede 45er der Band zuvor auch. Mega laut eingespielte ultrabrutale Brat-Gitarren und stoisch gelassene, aber treibende Drums, Songs zwischen Garage-Punk mit Melodieverständnis und kurzen krachenden Proto-Hardcore-Tracks, immer geradeaus, schnörkellos und ohne Kompromisse und Minderwertigkeitskomplexe. Elf Songs in einer knappen halben Stunde runtergeschrubbt, live im Studio 195 in Wernhout (der Homebase des Infernos), zeigen die leider etwas begrenzte Bandbreite des erweiterten Duos – eine der wenigen Gruppen, bei denen der Sound auch ohne Bassbegleitung funktioniert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #166 Februar/März 2023 und Gereon Helmer
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