Foto

FURNACE

Dark Vistas

Zugegeben: Sobald ich eine Platte in den Händen halte, an der Rogga Johansson beteiligt war, ist erstmal Skepsis angesagt. Der Mann hat schließlich einen unfassbaren Hang dazu, jede einzelne Songidee, die ihm durch den Kopf schießt, zu veröffentlichen, ob diese dann auch wirklich gut ist, spielt dabei oft keine große Rolle. Wie sonst lassen sich seine unzähligen Projekte erklären sowie der Umstand, dass der Release des letzten FURNACE-Albums gerade erst einmal ein halbes Jahr zurückliegt? Und doch, diesmal hat er mich, der Junge. Diesmal haben wir es mit einer Platte zu tun, die sich nicht durch strunzlangweiligen und tausendfach gehörten Death Metal auszeichnet, sondern tatsächlich mit hochwertigem und melodischem Death Metal aufwartet, der mich in die Mitte der Neunziger zurückversetzt, eine Zeit, in der ich insbesondere Bands wie PARADISE LOST, SENTENCED, AMORPHIS und EDGE OF SANITY abfeierte. Irgendwie findet sich der damalige Charakter jeder einzelner dieser Bands in den Songs auf „Dark Vistas“ wieder, kombiniert mit einem gewissen FIELDS OF THE NEPHILIM-Vibe, was das Album für mich zu einem absoluten Highlight in der umfangreichen Rogga Johansson-Diskografie macht. Gut, die Produktion setzt nicht unbedingt Maßstäbe, aber das ist in diesem Fall Jammern auf hohem Niveau.