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FUMIST

Coaltar

In der französischen Großstadt Lyon, in der sich die Flüsse Sâone und Rhône treffen, trifft nun auch Geballer auf Gnadenlosigkeit. FUMIST legen ihr Debütalbum vor und zelebrieren darauf einen wüsten Mix aus Grindcore, Crust und sonstigen gitarrengewittrigen Höllensounds. In den schlammigen Tiefen der beiden Flüsse formieren sich 14 kurze Songs und spucken den romantischen Träumen der Urlauber:innen in der Lyoner Altstadt in den kaltgestellten Lillet. Bauwagenplatzflair als Urlaubsziel, die Feuertonne, statt sich inmitten sanft in der Landschaft wiegender Hügel niederzulassen. Das Rad wird auf „Coaltar“ zwar nicht neu erfunden, dennoch schafft es das Album, mich für diese etwas mehr als zwanzig Minuten bestens zu unterhalten. Rhythmus- und Tempowechsel, nach vorne treibende Gitarren im klassischen Crust-Stil (zum Beispiel im Song „Second couteau“) und teils einprägsame, wenn auch schlichte Melodien, lassen nicht nur die Bierflaschen, sondern auch meinen Körper innerlich ein wenig tanzen. Die Anspielung im Songtitel „A312“ ist so offensichtlich, dass ich nochmals im Internet geschaut habe, ob es nicht eine zweite Bedeutung gibt. Gibt es: Ein Batterietyp für Hörgeräte. Wenn das nicht mal passend ist!