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FRUIT TONES

Pink Wafer Factory

Nachdem sie 2019 ihr Debütalbum (das 2013er Tape nicht mitgerechnet) für Greenway Records eingespielt haben, sind die Neo-Pubrocker aus Manchester mit „Pink Wafer Factory“ nun beim Berliner Alien Snatch!-Label gelandet. Die drei Schnauzbartträger leben darauf mit voller Leidenschaft ihr Fanboytum aus. Lou Reed, frühe ROXY MUSIC ohne Glamour-Bling-Bling, „Honky tonk women“-Ära-Stones, ALICE COOPER und PATTI SMITH GROUP (minus deren grässliche Sängerin) sind die Koordinaten, an denen die FRUIT TONES ihr musikalisches Weltbild ausrichten. Zwölf Songs mit grundsolidem Boogie-Rock-Fundament haben sie auf der LP zusammengetragen, keiner davon trifft allerdings so richtig ins Schwarze. Im Grunde wirkt die Combo wie eine Altherren-Band, die freitagabends in der Kneipe an der Ecke für ein paar Münzen im Hut und fünf Getränkebons pro Person spielt. Das tut sie mit hörbarer Freude, aber man merkt doch, dass hier keine großen Ambitionen schlummern. Besonders der ausdruckslose Gesang von Tom Harrison macht hier, im Gegensatz zum musikalisch soliden Background, keine besonders gute Figur. Und ob die banalen Lyrics das beigelegte Textblatt verdienen, ist auch fraglich. Keine wirklicher Abstinker, in der Summe, aber irgendwie eine unbefriedigende Performance weit hinter ihren Möglichkeiten