Bei Mark Spybey, der im Prinzip hinter DEAD VOICES ON AIR steckt, kann man sich erst mal wunderbar im Namedropping verlieren, denn das ehemalige Mitglied der Industrial-Pioniere ZOVIET FRANCE und der SKINNY PUPPY-Nachfolger DOWNLOAD, der im richtigen Leben Therapeut im Bereich psychischer Erkrankungen ist (wie passend), hat mit jeder Menge Leute aus dem deutschen Krautrock-Bereich gespielt wie Damo Suzuki, FAUST oder Michael Rother, neben Genesis P.
Orridge, Jarboe und einigen anderen. Seit Mitte der 90er veröffentlicht er Platten als DEAD VOICES ON AIR, "From Labrador To Madagascar", seine aktuellste, besteht aus experimentellen, überwiegend abstrakten Soundscapes mit Ambient- und Industrialeinflüssen, die interessant, aber auch anstrengend sind beziehungsweise eine unangenehm bedrohliche Atmosphäre erzeugen.
Richtige Songs mit Wiedererkennungswert gibt es nicht, dafür ein ständiges Auf und Ab unterschiedlichster elektronischer Klänge, die ein künstlerisches Gesamtkonzept erkennen lassen, was die Platte aber auch nicht zu einem wirklich erfreulichen Hörgenuss werden lässt.
Suizidal-Minimal-Elektronik, die selbst bei schönstem Sonnenschein sofort düstere Gewitterwolken aufziehen lässt, was ich mir gerade überhaupt nicht geben kann. (4)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Thomas Kerpen