FÉROCES

Juliette

Kennt ihr noch GANTZ? Eine dieser Bands aus der Zeit, als Frankreich der Mittelpunkt der Screamo-Welt war, jedenfalls schien das auf MySpace so. Irgendwie hatte ich die komplett vergessen, um so schöner, wenn man liest, dass FÉROCES immerhin einen Ex-GANTZ-Menschen enthält.

Wobei FÉROCES da ja in eine ganz andere Richtung gehen und schlicht und einfach Post-Rock machen. Mit schlicht und einfach ist dieser auch am ehesten beschrieben, FÉROCES sind zu dritt, da gibt es kaum Kapazität für Bombast, dafür wird auf dem Opener „Même ca tu n’as pas le courage“ gut durchgezimmert, auch wenn die allgegenwärtigen Sprachsamples auf Dauer doch stören.

Zur klassischen Gitarre-Bass-Schlagzeug-Instrumentierung gesellt sich spätestens in dem Titeltrack auch hörbar ein bisschen elektronisches Spielzeug, ohne wirklich in den Vordergrund zu treten.

Wäre ja auch zu schade um die oben angesprochenen Sprachsamples. „N’ayez pas peur j’ai l’habitude“ bleibt von ihnen größtenteils verschont und könnte prompt als Highlight von „Juliette“ bezeichnet werden, insbesondere dank eines noisig-dramatischen Schlussparts.

„Juliette“ ist ein Post-Rock-Album, das nicht überfordert, aber dennoch abwechslungsreich ist. Wem KOKOMO auch ohne überfetten Sound gefallen könnte, der sollte FÉROCES mal anhören.