Ich finde Frieder Butzmann ist auf Platte nur halb so lustig wie lebendig in Aktion. Zwar sprengt er immer und jedes Medium, aber bei den reinen akustischen Experimenten ist er trotz allem Charme, DaDa und Witz immer noch eine Spur zu ernst und gebildet.
Das schafft er einfach nicht zu verbergen, will er wahrscheinlich auch gar nicht, denn das hier ist „Neue Musik“ in Perfektion. Wir sind also bei der klassischen Kultur und eigentlich in der Komponistenliga von Stockhausen, Ligeti oder Koenig angekommen.
Ob es am eigenen Alter liegt? Ich finde es in letzter Zeit wesentlich interessanter, reinen Tönen und bewusst platzierten elektrischen Tönen zu lauschen, als dem neusten Sounddesign, welches eigentlich nur eine weitere Entwicklung zur Verschleierung von nicht vorhandener Kreativität ist.
Oder bin ich da nun wieder einen Schritt voraus und zu radikal? Die Qualität dieser Aufnahmen lässt sich auch daran festmachen, dass sie sich einfach nicht abnutzen oder totlaufen. Trotz, oder gerade wegen ihrer Einfachheit regen sie die eigene Fantasie an, denn sie geben nur die Richtung vor, anstatt die ganze Geschichte zu erzählen.
Wie heißt es immer: „Der Film war nicht so wie ich ihn mir beim Lesen vorgestellt hatte!“ Womit wir bei einem anderen Thema wären: Als kleinen kostenlosen Tip empfehle ich euch noch sein Buch „Musik im Großen und Ganzen“! Wirrkind, „Genialer Dilletant“ und einfach zum knuddeln!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Carsten Vollmer