FREAKWATER

Scheherazade

Setzt man TORTOISE und FREAKWATER, die Nebenprojekte der ELEVENTH DREAM DAY-Mitglieder Doug McCombs und Janet Beveridge Bean, in Relation zu ihrer Hauptband (die für alle Beteiligten inzwischen überwiegend Hobby-Charakter hat), dann dürften letztere von der musikalischen Ausrichtung her mehr Sinn ergeben.

Beide existieren zwar schon seit Mitte/Ende der Achtziger, bekamen aber erst größere Bedeutung, als sich der Traum von der Majorlabel-Karriere Anfang der Neunziger bei EDD endgültig erledigt hatte.

Zusammen mit ihrer Freundin Catherine Ann Irwin nahm Bean unter dem Namen FREAKWATER bis 2005 in regelmäßigen Abständen Platten auf, deren Hinwendung zu traditionellem Roots-Country im Vergleich zu den Feedback-Attacken von EDD recht konservativ wirkte, letztendlich aber denselben Ursprung besaß.

2005 erschien das letzte Album „Thinking Of You ...“ und nach elf Jahren Pause gibt es jetzt ein neues Lebenszeichen in Gestalt von „Scheherazade“. Darauf klingen FREAKWATER wie gewohnt wie eine etwas besoffenere Version von THE CARTER FAMILY, gleichzeitig besitzen die insgesamt zwölf, wieder ganz ausgezeichneten Songs aber eine stärkere stilistische und songwriterische Bandbreite, was sicherlich durch zahlreiche Gastmusiker begünstigt wurde.

Über all dem thront der Harmoniegesang von Irwin und Bean, der eigentlich gar nicht so harmonisch ist und dessen Reiz gerade die starken Gegensätze in den Stimmen der beiden ausmacht.