Was darf man von einer Band erwarten, deren zentrales Musikinstrument eine Farfisa-Orgel ist? Zuerst einmal beweist sie Stil, denn so eine Orgel wertet den klassischen Rock'n'Roll-Sound ungemein auf. Ihre Einflüsse sind klar definiert, gehört doch eben jener Wimmerkasten zur Grundausstattung einer jeden guten Sixties-Garage-Punk-Truppe.
Und genau da wollen die FRANTIC V ansetzen. Sie kommen aus Griechenland, wo der Garagen-Sound eine lange, in Oliven und Ouzo eingelegte Tradition hat, und rocken sich unter Verwendung aller gängigen Sixties-Klischees durch die zwölf Songs ihres neuen Albums "A Long Play With ...".
Ebenfalls inspiriert hat die Fünf aber eindeutig auch das Paisley-Punk-Revival der achtziger Jahre, denn die recht höhenlastige Produktion und die nasale Stimmakrobatik ihres Sängers Chris Kiriazis erinnern doch sehr stark an die glanzvollen Auftritte von Bands wie den CRIMSON SHADOWS, SICK ROSE oder SOUND EXPLOSION.
Nun kann man natürlich ihre mangelnde Eigenständigkeit beklagen. Doch mal ehrlich, ziehen die meisten von uns nicht das Vertraute dem Unbekannten vor?! Mir jedenfalls geht das so und deshalb kann ich mich an ihren Klängen so erfreuen.
Viele alte Bekannte entdeckt man hier, ob das nun die SONICS, WAILERS, SWAMP RATS oder 13TH FLOOR ELEVATORS sind, sie alle sind mir über die Jahrzehnte ans Herz gewachsen und eine ähnliche Relevanz scheinen sie auch für die FRANTIC V zu haben.
"A Long Play With ..." ist ein weiteres kleines Juwel für alle Nostalgiker und passionierten Garagologen da draußen. Drum gehet hin und kaufet! (31:52) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Ritchie Apple