FRANK POPP

Receiver

Ob Frank Popp wohl den Tag verflucht, an dem ihm „Hip teens don't wear blue jeans" einfiel? Mit Sicherheit immer dann, wenn „die Presse" seinen Namen nur mit jenem Überhit aus dem Jahre 2001 in Verbindung bringt.

Und ein ganzes Stück weniger, wenn er sich die sicher immer noch stattlichen Lizenzabrechnungen anschaut. Und trotz penetranter Dauerabnudelung bei diversen Radiosendern ist der Song ja wirklich ein augenzwinkerndes Modestatement eines alten Mods und Soul-Fans, der als DJ zwischen aktuellem Indiepop und obskuren Sixties-Singles hinter den Turntables und dem Mischpult zu Hause ist.

Der hat nun mit „Receiver" nach vier Jahren einen Nachfolger zu „Touch And Go" veröffentlicht, nur als Frank Popp, nichts als FRANK POPP ENSEMBLE, und wer immer hier nach dem nächsten dicken Radiohit sucht, der sucht vergeblich.

Popp, so macht es den Eindruck, hat sich dahin zurückgezogen, wo er herkommt, und ein völlig unaufdringliches, auf dicke Pop-Produktions-Hose verzichtendes Indie-Garage-Album mit dezent souliger Note fabriziert, dem man zwar seine Handschrift deutlich anmerkt, das aber auch anmutet, als hätte es in England in den Neunzigern entstanden sein können, als OASIS und BLUR sich medial bekriegten.

Sam Leigh-Brown singt, das ist die markante rote Linie zu den alten Releases, „Burn the bridges", der Opener, ist ein echter kleiner Hit, und so hat „Receiver" das Zeug dazu, unter Kennern zumindest ein Achtungserfolg zu werden.