Das Insekten so manches komisches Geräusch machen und mittels Verstärkung und Bearbeitung so anhören können wie kleine Industrieanlagen ist nichts neues, wird aber immer wieder gerne genommen. Diesesmal versucht sich Herr López mit zwei überlangen Tracks daran und kommt noch zusätzlich recht opulent ausgestattet daher! Leider erfährt man erst durch eigene Nachforschungen, dass es sich um Insektensounds handelt, ein Nachteil, denn alleine das scheinbar unstrukturierte Laut/Stille/Laut-Gedrehe und De-/Composing ist nicht gerade ein Hörerlebnis.
Es brummelt und flirrt eher im normalen Straßenlärmpegel umher, nachlässig genutzte Filterbänke verwischen dann auch noch jeden letzten kreativen Ansatz. Vorspulen nützt ebenfalls nichts, also muß ein weitere Reiz her! - Die DVD! Ich hätte alles ertragen, nur keine stundenlang herumwuselnden Ameisen.
Das ist ja wohl der künstlerische Selbstmord/Offenbahrungseid. Wie einfallslos kann man nur sein? Als Hintergrundvideo für eine Liveperformance hätte ich mir soetwas ja noch gefallen lassen, da man so vielleicht einen Bezug zum Ursprung der Klänge erkennen könnte, aber als Video? - Was hat wohl länger gedauert: Das schneiden des Videos oder sich ein schwachsinniges mit Kunstanspruchsphrasen vollgestopftes Statement als Rechtfertigung dafür auszudenken?
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Carsten Vollmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #103 August/September 2012 und Carsten Vollmer