FRANCIS HAROLD AND THE HOLOGRAMS

Who Said These Were Happy Times

Dass mir dieses Album gefallen würde, wusste ich nach einem ersten Blick auf das Cover: Vier maskierte Typen mit Fackeln in einer Höhle, vor sich auf dem Boden eine nackte, bewusstlose Frau ... Jajajaja, das ist total sexistisch und unkorrekt, aber wenn es danach geht, ist jede Musik jenseits von Nicoles „Ein bisschen Frieden“ Kriegshetzerei und des Teufels.

Also darauf geschissen, akzeptieren wir einfach, dass FRANCIS HAROLD AND THE HOLOGRAMS – namentlich bekannt ist hier wirklich nur Francis Harold (so es denn sein echter Name ist), denn seine Mitstreiter an Drums, Bass und Gitarre treten maskiert und nur mit einer römischen Zahl als Name auf: I, II, III – eher rustikal zur Sache gehen.

Wer den gesamten Katalog von Amphetamine Reptile Records im Regal stehen hat, wer bei BIG BLACK in Verzückung gerät, wer SUICIDE und THE JESUS AND MARY CHAIN für Popmusik hält, wer FLIPPER als Babysitter engagieren würde und bei den DWARVES in der ersten Reihe steht, um die Band vor Begeisterung anzuspucken, der, ja der ist nervenstark genug, um dieses dissonante Feedback-Gerocke zu ertragen und das auf perverse Weise als Genuss zu empfinden.

Psychedelischer Satanisten-Punk mit Echo-Vocals, purer Trash und vielleicht sogar ein Fake, aber um es sich so richtig schön autoaggressiv zu besorgen, dafür ist „Who Said These Were Happy Times“ der richtige Stoff.