FOXBORO HOT TUBS

Stop Drop And Roll

Hätten sie länger dichtgehalten, es hätte eine sehr schöne Cameo-Veranstaltung werden können mit GREEN D..., äh, den FOXBORO HOT TUBS und Musikfans weltweit. Aber Mist, jetzt ist es mir auch schon rausgerutscht und die Spatzen pfeifen die Geschichte sowieso von den Dächern: Im Dezember 2007 tauchte der Name erstmals auf, auf der Bandwebsite gab es ein paar Songs zu hören, und bald war klar, dass es sich bei der Band mit dem Namen, der sich nach einer Kurpackung in einem Heilbad anhört, um ein "geheimes" Nebenprojekt der Punk-Multimillionäre handelt.

Und die machen das ja nicht zum ersten Mal, hatten 2003 schon mit THE NETWORK, die über Billie Joe Armstrongs Label Adeline Records veröffentlichten, eine "Alter Ego"-Band und offensichtlich Spaß am musikalischen Crossdressing gefunden.

"Stop Drop And Roll" ist so ziemlich der exakte Gegensatz zu "American Idiot", das für manche den Gipfel an Kreativität darstellt, das ich aber für völlig überbewerteten Konzept-Bombast halte - und mit diesem simplen Garage-Rock'n'Roll-Album um so zufriedener bin.

Klar, bei so manchem Song, etwa der Single "The pedestrian", hört man GREEN DAY sofort heraus, aber ansonsten sind die Kalifornier erfreulich simpel gestrickt, spielen (allerdings recht unrotzige, recht dick produzierte) Songs zwischen Garage-Punk und Beat-Pop mit dickem Sechziger-Anstrich, erinnern etwa bei "Alligator" schwer an die KINKS, setzen auch mal eine Orgel zur Akzentuierung ein und haben dann was von den FUZZTONES, aber auch ruhigere Nummern wie "Dark side of night", das an THE MAMAS & THE PAPAS erinnert.

"Stop ..." ist cooler als das letzte HIVES-Album, macht auf sehr unkomplizierte Weise einfach Spaß, und gute Songs schreiben, das können GREEN DAYS ja durchaus. (8)