GREAT CRUSADERS

Four Thirty CD

Beschlich mich beim ersten Durchlauf der CD noch der Gedanke, dass es sich bei THE GREAT CRUSADERS um eine von vielen Rockbands handelt, die zwar ganz nett ihr Ding durchziehen, aber dadurch eben auch in die Kategorie "Nicht mehr und nicht weniger" fallen, musste ich mich spätestens bei der dritten Runde im Player selbst revidieren.

Wenngleich die Band nicht unbedingt auf meiner Party für die musikalische Beschallung sorgen sollte, ist doch soviel eigener Stil vorhanden, dass ich mich mittlerweile durchaus damit anfreunden kann.

Stilistisch rattert man einen reichlich dreckigen Bastard aus Blues und Alternative Rock runter, ohne in das stinkende Fahrwasser von Bluesrock zu geraten. Die verdammt rauhen Stimmbänder von Sänger und Texter Brian Krumm haben die lange Schule der Whiskyölung mit Bravour durchgestanden, und auch wenn sich mal eine langsamere und melancholischere Nummer wie "She walked alone" auf dem Album findet, zeigt Krumm stimmliche Qualitäten, die - Wortspielfalle! - stimmig sind.

Auch bei den Texten darf man gerne genau hinhören, oder mitlesen. Es werden eine Menge kleiner Geschichten über verlorene Gestalten erzählt. Ein Kleinkosmos der Trinker, kleinen Verbrecher, nächtlichen Rumtreiber und Gescheiterten.

Eine nicht zu unterschätzende Platte, der man, wenn man nicht gerade der große Rockmusik-Fan ist, ein wenig Zeit lassen sollte, um sich damit anzufreunden, dann funktioniert das. Dass die Laufzeit mit knappen 53 Minuten etwas länger ist, ergibt sich aus der Tatsache, dass man noch einen Hidden Track draufgepackt hat.

Keine ganz innovative Idee, aber dafür ist der Song aus dem Rahmen fallend. (52:55) (07/10)