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COLTAINE

Forgotten Ways

Der Opener „Mogila“ breitet sich langsam aus und erweckt die wütende Fassungslosigkeit von AMENRA zum Leben, knickt aber kurz vor der endgültigen Entladung zugunsten eines schwerfälligen Okkultrock-Einschubs ein. COLTAINE nehmen sich auf ihrem Debüt einer ganzen Batterie von Genres an, um diese stimmungsvoll zu verweben und miteinander in Einklang zu bringen. Das Label Lay Bare ordnet die Musik unter „atmospheric Doomgaze with some Post-Metal-influences“ ein, aber das Quartett aus Karlsruhe bringt auf „Forgotten Ways“ stilistisch deutlich mehr unter, etwa acid-induzierte Psychedelia oder Doomrock. Der Gesang setzt die Stimmung, denn er kann im deutschsprachigen Spoken-Word-Vortrag unheimlich nah kommen, es sich im Englischen behaglich einrichten oder sich im Russischen vollständig aus dem Geschehen entfernen. Auf ihrer „Cloud Forest Tour“, deren Bezeichnung den Blick auf das Frontcover lenkt und die COLTAINE durch sieben Länder führt, begleiten sie ähnlich gelagerte Bands wie MESSA und E-L-R. Mit atmosphärischer Dichte und einer kohärenten, klanglichen Erzählung bewegen sich COLTAINE gleich auf ihrem Debüt auch qualitativ in ähnlichen Sphären.