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Never Got Hip CD

Nix da, ihr Spaßvögel. Obwohl ein Oi im Namen steckt, wird hier keiner zum Biertrinken animiert. Ich bin nämlich jetzt Vorsitzender in der Brit-Pop-Abteilung, und alles was ich dafür tun musste, war, mir diesen feschen Haarschnitt zuzulegen.

Diese Platte sieht auch nach Brit-Pop aus, kommt aber aus Schottland, und wie um das Vorurteil zu bestätigen, geizen die Jungs mit allem, womit ihre südlichen Nachbarn protzen und prassen.

Dadurch klingen sie eher wie Amerikaner. Ein bischen fühle ich mich an ALLOY erinnert, aber natürlich nur die straighten Passagen, denn das hier ist extrem spröde, da wird nur verwendet, was für Rockmusik absolut notwendig und hinreichend ist, und übermäßiges Grooven gehört nach Ansicht dieser Herren nicht dazu.

Genausowenig wie eingängige Melodien oder euphorische Stimmungsauslöser. Man saugt an dieser grauen Mauer und freut sich, ein paar salzige Mineralien auf die Zunge zu bekommen. Aber, hallo, was ist das, zum Schluss hin wird es noch ruhig und melancholisch, der an das Ende der Achziger erinnernde Gitarren-Noise wird von Streicherarrangements abgelöst, und es wird psychedelischer, Klaustrophobie wird durch Platzangst kontrapunktiert.

Eine seltsame Platte. Aber gut irgendwie.