FÖLLAKZOID

III

Für das Labelprogramm von Sacred Bones ist es nicht weiter ungewöhnlich, dass sich deren Bands in einer Art Retro-Paralleluniversum bewegen, und das in der Regel auf sehr ungewöhnliche Weise. So auch dieses Quartett aus Chile mit seinem dritten Album, das sich auf vertraut repetitive Art an Krautrock, Spacerock und Psychedelic annähert, so als ob CAN und PINK FLOYD zusammen auf der Bühne stehen würden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Einbeziehung des deutschen Elektronik-Musikers Uwe Schmidt, der einem vielleicht schon mal unter seinem Projektnamen Atom TM oder Señor Coconut untergekommen ist und seine Wurzeln in der EBM-Szene der Achtziger hat.

Der ist offenbar auch Besitzer einiger Vintage-Synthesizer, die den eher klassischen Gitarrensound von FÖLLAKZOID auf interessante Art erweitern, allerdings aus den Chilenen auch nicht gleich KRAFTWERK machen.

Dafür ist das post-punkige Element bei FÖLLAKZOID auch zu bestimmend, dominiert von Bass, Gitarre und Schlagzeug, was oft so klingt, als hätte man markante KILLING JOKE-Elemente in einer Art Loop isoliert und in unterschiedlichen Spuren mit Echo-Effekten übereinander gelegt.

Das verleiht den Chilenen einen ungemein wuchtigen, treibenden Sound mit motorischer Rhythmik, der aber eher labyrinthisch vertrackt als ermüdend monoton daherkommt und trotz aller Retro-Verliebtheit erstaunlich modern und rockig klingt.