FLUCHT VON ALCATRAZ

Am 21. März 1963 ordnete Justizminister Robert F. Kennedy die Schließung des berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis’ auf der Insel Alcatraz in der Bucht von San Francisco an, wegen des zunehmenden Verfalls der Anlage durch das Salzwasser.

Diesen Umstand nutzten ein Jahr zuvor drei Insassen, die einen Tunnel in die maroden Gefängnismauern gruben und in einem selbstgebauten Schlauchboot entkommen konnten. Auch wenn ihre Leichen nie gefunden wurden, nimmt man trotzdem an, dass das Trio ertrank, dieser Fluchtversuch also genauso scheiterte wie die 14 anderen in den 29 Jahren der Existenz des Gefängnis’.

Auf dieser wahren Begebenheit basiert auch Don Siegels Film „Flucht von Alcatraz“, genauer gesagt auf dem Buch von J. Campbell Bruce, einer von fünf Filmen, die der legendäre Regisseur neben „Dirty Harry“ mit Clint Eastwood als Hauptdarsteller drehte und von dem dieser in dieser Zeit auch viel über das Regiehandwerk lernte.

Das Problem bei solch bekannten Geschichten ist natürlich, dennoch das nötige Maß Spannung zu erzeugen. Das gelingt vor allem durch die starke Präsenz von Eastwood, der wie auch in anderen Filmen dieser Zeit den mürrischen und wortkargen Einzelgänger gibt.

Interessant ist bei „Flucht von Alcatraz“, dass Siegel bis auf Andeutungen fast völlig die Vorgeschichte der Kriminellen ausblendet, damit diese Identifikationsfiguren für den Zuschauer bleiben oder sogar zu Opfern eines unbarmherzigen Justizapparats hochstilisiert werden.

Das verzeiht man dem handwerklich solide inszenierten Film aber gerne, an dessen Gelingen auch Kameramann Bruce Surtees, mit dem Eastwood noch häufiger zusammenarbeitete, durch die gelungene Umsetzung der extrem dunklen Gefängnisumgebung großen Anteil hatte, die auf der neu erschienenen Blu-ray leider nicht wesentlich besser zur Geltung kommt als bei der alten DVD.