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FÉLETH

Depravity

Anders als in meinem I PREVAIL-Review war ich bei FÉLETH erst skeptisch. Ich habe einen Pressetext in der Hand, in dem steht, wie toll maskulin die maskulinen Bandmitglieder furzen, Fleisch essen und Bier trinken können – habe ich schon erwähnt, wie maskulin sie doch sind? Als Grund wird wieder einmal genannt, dass es in Norwegen halt so rauh und maskulin zugehe, dass man gar nicht anders könne. Haha, Jungs, ich habe selber da gewohnt, ich weiß, dass ihr das nur als Image vorspielt ... Beim Hören bin ich dann dementsprechend sehr überrascht: Von der allerersten Sekunde an knallt es ordentlich rein. Das Schlagzeug rattert wie eine Nähmaschine, es gibt keinen Klargesang und keine Singalongs, alles ist temporeich und macht nicht eine Pause. Und der Gesang ist nicht ausschließlich Mid-Scream, sondern vorrangig Death-Growl im Wechsel mit Black-Metal-Growl. Ein Träumchen! Aus dem Black Metal kommen dann auch schöne runde Melodien, die dem Geballer einen melancholischen Touch hinzufügen. Kleine Überraschung kurz vor Ende: eine kurze Balladenpassage. Aber die ist nicht pathetisch angehaucht, sondern fügt sich wirklich gut ins Gesamtbild ein.