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FLESH GORDON

Schon vor einer Weile erschienen im Hannibal Verlag in drei Bänden die von Alex Raymond in den 1930er Jahren erdachten Comic-Abenteuer (die zeichnerisch an Hal Fosters „Prinz Eisenherz“ erinnern) von Flash Gordon, der nach einem Flugzeugabsturz auf Dr. Zarkow trifft, der ihn zwingt, zusammen mit ihm in einer selbstgebauten Rakete die Kollision der Erde mit einem Kometen abzuwenden (lange vor „Armageddon“). Der Komet entpuppt sich als Planet Mongo, wo sich Gordon mit dem grausamen Ming, dem Herrscher des Planeten, herumschlagen muss. Für George Lucas waren Raymonds Comics und die ab 1936 entstandenen Film-Serials eine wichtige Inspirationsquelle für „Krieg der Sterne“, konkret verfilmt wurde „Flash Gordon“ erst drei Jahre nach Lucas’ Film unter der Ägide von Produzent Dino De Laurentiis. Sechs Jahre zuvor entstand der eigentlich als Pornofilm geplante „Flesh Gordon“. Doch da offenbar eine der Darstellerinnen minderjährig war, wurde das Pornomaterial von der Polizei beschlagnahmt und der Film ohne Hardcore-Sequenzen fertiggestellt, was für seinen späteren Kultstatus durchaus hilfreich gewesen sein dürfte – dennoch lief er in Deutschland 1975 nur gekürzt im Kino. Hierzulande erschien er jetzt in vollständiger Form das erste Mal auf Blu-ray (zuerst im Mediabook, jetzt gefolgt von einer Amaray-Version mit identischem Bonusmaterial), sieht bildtechnisch aber immer noch recht schäbig aus. Im Gegensatz zu unzähligen anderen Parodien bekannter Filmstoffe im Pornobereich ist „Flesh Gordon“ aber nicht nur eine niveaulose, trashige Sexklamotte, in dem Sexstrahlen aus dem All die Erde bedrohen, sondern eine durchaus liebevolle Hommage an Raymonds Comics und die alte Filmserie mit fantasievollen Stop-Motion-Effekten (unter Beteiligung von Maskenbildner Rick Baker), darunter ein Raumschiff in Penisform.